Reiseziele im Süden > Grube Messel
Es war einmal vor langer Zeit im mittleren Eozän, als die Wälder Europas von exotischen Kreaturen bevölkert waren. Inmitten des üppigen tropischen Regenwaldes lebte eine kleine Gattung von Unpaarhufern namens Eurohippus. Diese winzigen Pferde waren die Vorfahren der majestätischen Pferde, die wir heute kennen.
Die kleinen Pferde durchstreiften den dichten Regenwald auf der Suche nach saftigen Blättern. Sie ernährten sich hauptsächlich von Pflanzenmaterial und genossen das üppige Grün um sie herum. Ihre schlanken Beine ermöglichten es ihnen, sich geschickt durch das Unterholz zu bewegen, während sie nach Nahrung suchten.
Eohippu
Zu dieser Zeit lebte in der Nähe der Grube Messel, Eohippu.
Eohippu war ein sehr neugieriges kleines Urpferdchen. Es wollte immer neue Dinge entdecken.
Eines Tages beschloss es, die Grube Messel zu erkunden.
Als Eohippu in der Grube Messel ankam, sah es viele Tiere, die es noch nie zuvor gesehen hatte. Da waren riesige Ameisen, Libellen so groß wie kleine Vögel, andersartige Urpferde, Krokodile, Schildkröten, Schlangen und Fledermäuse.
Es stromerte umher und plötzlich lag vor ihm der große Maarsee.
Als es staunend auf den See blickte, sah es in der Ferne eine Gruppe von durstigen Tieren, die direkt auf dem Weg zum Maarsee waren. Um noch besser sehen zu können, lief Eohippu ihnen ein Stück entgegen. Es blieb aber kurz vor dem See auf einem Plateau stehen. Von hieraus konnte es die muntere Tiergruppe auf ihrem Weg zum See bestens beobachten.
Als die Tiere beim See ankamen, stürzten einige die steilen Seehänge hinunter. Andere fielen auf der Stelle einfach um.
Eohippu, welches das Ganze beobachtet hatte, erstarrte kurzzeitig vor Angst. Sein Instinkt witterte die Gefahr, welche vom Maarsee ausging. Nach der Schrecksekunde drehte es sich um und rannte so schnell es konnte weg vom See. Somit rette es sich in letzter Minute vor dem giftigen vulkanischen Gas, den steilen Seehängen und auch vor den Fressfeinden, die im See auf Beute lauerten.
Seit diesem Tag machten Eohippu und seine Familie einen großen Bogen um den Maarsee und sie wurden steinalt.
Die Geschichte von Eurohippus zeigt die faszinierende Vielfalt des Lebens auf unserem Planeten. Diese winzigen Pferde mögen klein gewesen sein, aber sie haben einen großen Beitrag zur Evolution der heutigen Pferde geleistet.
Die Grube Messel in 64409 Messel, ist ein stillgelegter Ölschiefer-Tagebau in Hessen.
Wegen der hervorragenden Qualität der dort geborgenen Fossilien aus dem Eozän wurde sie 1995 zum UNESCO-Weltnaturerbe ernannt.
Somit ist die Grube Messel Deutschlands ältestes Weltnaturerbe und zählt zu den weltweit bedeutendsten Fossilien-Fundstätten.
Für die Paläontologie (die Wissenschaft beschäftigt sich mit alten, ausgestorbenen Pflanzen und Tieren) ist die Grube Messel eine richtige Schatzgrube.
Umfangreiche Funde stammen aus der Grube Messel. Die hervorragenden Erhaltungsbedingungen in der Grube Messel haben es den Wissenschaftlern ermöglicht, viele vollständige Skelette von Eurohippus zu entdecken. Durch diese erstaunlichen Funde waren die Forscher in der Lage, die Anatomie und das Verhalten dieser faszinierenden Kreaturen von vor ca. 48 Millionen Jahren zu rekonstruieren. Einige der Skelette enthielten sogar die Überreste von trächtigen Stuten mit Föten im Bauch.
Insgesamt wurden in Messel bereits vier verschiedene Urpferdarten gefunden. Die häufigste Urpferdart ist aktuell Eurohippus messelensis.
Die ausnehmend feine Sedimentierung der Fossilien und ihre außerordentlich gute Beschaffenheit sind einzigartig in der Welt.
Somit hat die Grube Messel dazu beigetragen, unser Verständnis für die Evolution deutlich zu verbessern.
Die Grube Messel bei Darmstadt in Hessen ist das Überbleibsel eines etwa 48 Millionen Jahre alten Vulkansees. Tiere und Pflanzen aus der Urzeit sind hier konserviert.
Einst umgeben von tropischem Urwald, ist die Grube Messel heute eine einzigartige Fossilienfundstätte.
Die Fossillagerstätte Grube Messel wurde im Jahr 1995 als erste Weltnaturerbestätte Deutschlands in die UNESCO-Welterbeliste aufgenommen.
Das Urpferd namens Eurohippus, das vor ca. 48 Millionen Jahren im mittleren und westlichen Europa lebte, war ein früher Verwandter der heutigen Pferde. Es hatte einen schlanken Körperbau mit einer deutlichen Rückenkrümmung. Die Schulterhöhe lag bei rund 30 bis 35 cm, sein Körpergewicht betrug ca. 5 bis 6,5 kg.
Ein heute durchschnittliches Pferd hat eine Schulterhöhe von 140 bis 180 cm und wiegt ungefähr 400 bis 600 kg.
Anhand eines Urpferdfossils in Messel konnte zum ersten Mal weltweit Darminhalt bei einem fossilen Säugetier nachgewiesen werden. Der Darminhalt konnte klären, dass sich die Urpferde hauptsächlich von Blättern ernährten. Die Urpferde waren aber auch kleine Feinschmecker. Im Magen einiger Urpferde fand man Traubenkerne.
Die Anpassung an veränderte Lebensräume zeigt sich in der Evolution der Pferde. Angefangen vom kleinen Urpferdchen bis zum heutigen großen, über die Steppe galoppierenden Pferd.
Mit dem Aufruf der Karte erklärst du dich damit einverstanden, dass deine Daten an Google Maps übermittelt werden dürfen. Datenschutzerklärung
Wenn du auf der Suche nach einem Ort bist, an dem du die Natur genießen und etwas über die Geschichte unseres Planeten erfahren möchtest, dann ist die Grube Messel definitiv eines deiner nächsten Reiseziele.
Die atemberaubenden Fossilien und einzigartigen Funde werden dich begeistern. Als besonderes Highlight kann man auch einen geführten Spaziergang durch die Grube Messel machen, um hautnah an der Fossilien-Fundstätte zu verweilen und um die wunderschöne Landschaft zu genießen.
Viel Spaß bei deinem Besuch in der Grube Messel. :-)
Mit dem Aufruf des Videos erklärst du dich einverstanden, dass deine Daten an YouTube übermittelt werden. Datenschutzerklärung
rheinmaintv
Seit mehr als 48 Millionen Jahren sind in der Grube Messel bei Darmstadt paläontologische Schätze vergraben und seit 1991 wird von Wissenschaftlern danach gesucht.
Nun gelang den Paläontologen in der Ausgrabungsstätte wieder ein Sensationsfund. Eine fast vollständig erhaltene Echse die 2012 gefunden und umfassend aufgearbeitet wurde, wurde in Darmstadt der Öffentlichkeit vorgestellt.
1966 hat das Hessische Landesmuseum Darmstadt die erste systematische Grabungskampagne durchgeführt. Seit 1991 gehört die Grube Messel dem Land Hessen.
Foto PM STUDIOS, Pfingstmann und Mayer GbR
Sehenswertes in der Nähe:
Zwischen Rhein und Neckar erstreckt sich der Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald auf 3800 km².
Tauche ein in die Welt der Erdgeschichte und entdecke die Vielfalt von Millionen Jahren geologischer Entwicklung.
Es erwarten dich geheimnisvolle Fossilien, majestätische Felsformationen und eine atemberaubende Landschaft.
Erlebe Natur und Kultur in perfekter Harmonie und lass dich von den Schätzen dieses einzigartigen UNESCO-Geoparks verzaubern.